In der frühen Schwangerschaft…

Wie einige ja vielleicht schon mitbekommen haben, habe ich ja ein sehr kleines Sternchen. Es ist sehr früh in der Schwangerschaft passiert, und irgendwie ertappe ich mich immer wieder dabei, dass ich das Gefühl habe nicht trauern zu dürfen. Weil es so früh war, und ja es ist einfach schwierig darüber zu sprechen oder zu schreiben. Ich würde das aber gerne dann ohne Name auf die Seite machen, also quasi als Ghostwriter.

Im Januar 2017 ist unser Sohn geboren, ein absolutes Wunschkind. Wir haben länger probiert bis es endlich geklappt hat. Und da war die Freude einfach riesengroß. Und ziemlich schnell nach der Geburt stand für uns schon fest, wir wollen ein weiteres Kind. Und nachdem sich so das meiste eingespielt hatte, und unser Sohn so aus dem Gröbsten raus war, haben wir wieder versucht schwanger zu werden. Leider hat sich lange nichts getan. Im Mai 2018 hatte ich dann das Gefühl, irgendwas ist anders, vielleicht sollte ich mal einen Schwangerschaftstest machen. Ich konnte es kaum fassen, als ich da dann tatsächlich zwei Striche gesehen habe. Ich habe mich tierisch gefreut und konnte gar nicht aufhören zu grinsen. Und sofort sind Bilder vor meinen Augen entstanden, wie es sein wird mit zwei Kindern. Wie wir es der Familie sagen wollen, was ich alles erleben möchte mit den Kindern oder auch schon in der Schwangerschaft. Ich habe sofort den Bauch gestreichelt, obwohl ich ja wusste da kann noch kein Baby drin sein, dass die Berührung spüren kann. Aber einfach die Gefühle waren schon da. Es war schon so präsent als wenn ich das Baby in den Armen hätte. Wir hatten uns dann entschieden, am Geburtstag von meinem Vater zu verkünden dass ich schwanger bin. Ich hatte mir auch schon ausgemalt, wie wir auf ein T-Shirt von meinem Sohn draufschreiben, ich werde großer Bruder. Aber einen Tag vor dem Geburtstag meines Vaters, bekam ich dann starke Blutung. Ein Besuch beim Arzt, ergab das was wir schon befürchtet hatten, eine frühe Fehlgeburt. Plötzlich zerbrach alles, aber das schwerste war, sich nichts anmerken zu lassen an dem Geburtstag meines Vaters. Weil ich ihm einfach diesen Tag nicht kaputt machen wollte. Alles was ich von dieser Schwangerschaft als Erinnerung habe, ist ein Foto vom Schwangerschaftstest. Und auch heute, habe ich noch oft das Gefühl, ich hätte kein Recht zu trauern, weil es ja noch so früh war. Aber trotzdem ist da dieser unfassbare Schmerz. Und ich frage mich immer wieder, wie es wohl gewesen wäre. Im Januar wäre ET gewesen, und das macht es besonders schwer den der Januar steht quasi vor der Tür.

 

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