Männer trauern definitiv anders als wir Frauen, das wage ich mal zu behaupten. Natürlich gibt es – wie in jedem Fall – Ausnahmen. Aber ich habe mit der Zeit einige Männer trauern sehen. Mein Papa z.B. ist da wie ich, er verlässt den Raum, wenn Emotionen hoch kommen, kämpft alleine gegen den Schmerz an und lässt keinen dran teilhaben. Gut, zur Zeit der Hormone in meinem Körper konnte jeder sehen, wie ich fühle, aber das sollte die Ausnahme sein.
Dann ist da mein Mann. Als unser Sternchen von uns ging, hielt er meine Hand, aber zeigte ebenfalls null Emotionen. Er wich der Trauer komplett aus, ertränkte sie förmlich und setzte “uns” aufs Spiel. Es ist erst sehr spät aus ihm rausgebrochen. Die Trauer ging sogar so weit, dass er bei unserer erneuten Schwangerschaft keine Freude zeigte. Er wollte nicht nochmal so verletzt sein und dachte, wenn er wartet mit seiner Freude, dann ist das besser. Ich habe mich in der Zeit furchtbar alleine gelassen gefühlt. Ich habe einerseits noch immer getrauert und andererseits enorme Ängste in der neuen Schwangerschaft ausgestanden. Und den Menschen, den ich am meisten gebraucht habe, der war so in seiner Welt gefangen, dass er nicht da war bis kurz vor Ende der Schwangerschaft. Alle anderen Menschen wie z.B. meine Familie konnte ich dadurch nicht an mich heran lassen.
Fakt ist, dass die Trauer der Männer die Trauer von uns Frauen enorm beeinflusst, wie ich finde. Ich wünsche allen Männern da draußen. dass sie stark genug sind, ihre Trauer zuzulassen.
– Mara –