Miteinander Gutes Tun

Gestern war ich zu einem Termin, mit der zuständigen Leiterin der Ergotherapie im Domicil, einem Seniorenpflegeheim in Heilbronn, verabredet.

Da unsere ehemalige Nachbarin (mit der wir noch regelmäßig in Kontakt sind) dort mit mehreren Damen befreundet ist, erzählte sie es ihnen natürlich gleich weiter. So sagte sie mir, dass ich doch einmal bei der Ergotherapie anfragen soll, ob sie es mit einbringen können. Es gäbe dort einige Damen, die gerne und viel häkeln und stricken, aber einfach nicht mehr wissen, wofür.
So fragte ich per Mail an und bekam auch schnell eine positive Antwort.
Der Schriftverkehr ging recht zügig und wir machten gleich einen Kennenlerntermin aus.

So wurde ich gestern Nachmittag ganz lieb von Frau Luniak (im Foto hinter der Dame mit dem Rollstuhl) und ihrer Kollegin (im Bild ganz links) empfangen. Ich brachte einige gehäkelte und gestrickte Werke als Anschauungsmaterial mit. Schnell bekamen es noch ein paar Damen mit, welche sich zu uns gesellten.
Die Dame im Rollstuhl kam ganz aufgeregt auf mich zu, fragte, ob ich wegen der Frühchen und Sternenkinder da sei, und brachte gleich eine Tüte voll selbst gehäkelten Einschlagdeckchen mit. Sie erzählte mir, dass sie von dieser neuen Aufgabe ganz begeistert sei und brachte einige Ideen ein, die sie als nächstes umsetzen möchte.
Die Praktikantin (im Bild ganz rechts) hatte bereits einige Mützchen in verschiedenen Größen aus Jersey genäht und die Dame in Gelb, ebenfalls Mitarbeiterin der Ergotherapie, brachte einige bunte Schmetterlinge mit.

Das Gespräch war sehr ausführlich und jede der Damen war sofort angetan von der Idee dahinter. Frau Luniak erzählte mir, dass es einige Bewohnerinnen gibt, die ihr infolge der Anfrage, ob sie sich betätigen möchten, erzählten, dass sie vor vielen Jahren selbst eine oder gar mehrere Fehlgeburten hatten und dass sie jetzt anfangen, darüber zu reden und es wahrscheinlich auch jetzt erst richtig verarbeiten.

Am Ende des Gesprächs fragte ich noch, ob ich denn ein Bild für die Gruppe des Vereins machen dürfte, womit alle Anwesenden sofort einverstanden waren. Wir verabredeten, dass wir weiterhin regelmäßig in Kontakt bleiben und ich regelmäßig vorbei komme, um den persönlichen Kontakt zu den Damen weiter aufzubauen. Bei den Terminen kann ich dann die fertigen Sachen mitnehmen, welche dann in der Gruppe verteilt werden können, wo gerade Bedarf ist.
Das Material aus dem Seniorenpflegeheim kommt entweder von den Damen selbst oder aus eigenen Spenden. Ich habe allerdings auch ein Woll-Starterpaket von mir selbst mitgebracht.

Des Weiteren kommt ein Bericht über den Verein und die neue Aufgabe der Damen im April in der Hauszeitung vom Domicil.
Natürlich werde ich diesen dann in die Gruppe posten.

Yasmin Mayer
März 2019

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