Ich wurde 1983 geboren.
7 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin.
Zu Hause war ich der Wildfang, in der Schule verträumt und eher zurückhaltend.
Freundschaften zu schließen war schwierig für mich.
Ich hasste es, wenn mich jemand über den Kopf streichelte. Umarmungen und Kuscheleinheiten gab es nur, wenn ich das wollte.
Bis zum 10. Lebensjahr war ich sehr anfällig für Krankheiten wie zum Beispiel Bronchitis, Pseudo-Krupp und Erkältungen.
Als Kleinkind auf die Rutsche oder höhere Klettergerüste? Für mich undenkbar.
Noch heute bin ich sehr geräuschempfindlich.
Ein langer Verinnerlichungs- und Realisierungsprozess führt oft zu Missverständnissen und ist hinderlich bei der Berufswahl.
Ich rede nicht viel und werde deshalb nicht von meinem Umfeld wahrgenommen.
Die Ärzte sagten damals, dass ich nie einen Schulabschluss haben werde.
Heute bin ich Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin.
Ich habe die Fachoberschulreife, die Fachhochschulreife und den Bachelor an der Fachhochschule erworben.
Ich habe gezeigt das auch ein Frühchen, welches gesagt bekommt es wird keinen Schulabschluss erreichen, es schaffen kann.
2 Gedanken zu “Die Geschichte eines erwachsenen Frühchen”
Bewundernswert.
Die Liebe der Eltern ist mit das entscheidenste. Oder die Liebe einer anderen Person.
Ich selber bin ein Früchen 2,5 Monate zu früh. 1100 Gramm, 100 Gramm abgenommen. Sie gaben mir noch 24 Stunden.
Geboren Hamburg Rissen am 16.03.1963
Habe zwei Kinder Junge 24 Jahre, Mädchen 26 Jahre. Beide Abitur.
Ich mittlere Reife, 7Klasse und 9Klasse wiederholt. Abschluss nicht gut. Kann nicht Mathe, nur Rechnen.
Kein räumliches Sehen. Ansonsten keine Behinderung.
Trau mir selten was zu im ersten Moment.
Danke für das Lesen des Kommentars.
Hallo Martina,
vielen dank, dass du uns aus deinem Leben als erwachsenes Frühchen erzählst.
Viele Grüße,
Sarah Ann