Die Geschichte meiner Schwangerschaft

Ich habe länger überlegt, ob ich etwas schreiben soll, schreiben darf, immerhin haben wir kein Frühchen und auch kein Sternchen. Doch dort stand, dass die Texte bunt gemischt sein dürfen…

Unser Wunder liegt gesund und munter neben mir, zum Glück. Dass dies nicht selbstverständlich ist, weiß ich. Doch auch unsere Schwangerschaft lief nicht ohne Probleme ab.

Ich habe erst eher spät, in der 12. Woche, geahnt, dass ich schwanger bin und den Test gemacht, der 3+ angezeigt hat. Termin beim Frauenarzt vereinbart, am nächsten Tag war ich schon dort. Laut ihm alles in Ordnung, unser Würmchen war zu diesem Zeitpunkt schon ca. 7 cm groß 😍.

Der Frauenarzt hat uns auch über diverse Tests informiert. Da ich generell ein Mensch bin, der gerne plant, haben wir uns für den Combined Test und das Organscreening entschieden. Vorab, egal was herausgekommen wäre, es hätte nichts für uns geändert. Wir wollten einfach nur die Bestätigung, dass mit unserem Zwerg alles okay ist.

In der folgenden Woche waren wir beim Combined Test, mir wurde Blut abgenommen, dann ging es zum Ultraschall. Unser Würmchen zeigte sich hier wenig kooperativ, aber nach einer knappen Stunde mit Pausen war auch die Nackenfalte gut zu sehen.

Nach dem Ultraschall haben wir auf die Ergebnisse der Blutuntersuchung gewartet.

Als wir zur Nachbesprechung hineingingen, teilte uns die Ärztin mit, dass ein Widerstand von mir zu unserem Kleinen grenzwertig und die Versorgung somit nicht optimal sei (aufgrund der Form meiner Gebärmutter). Mir wurde ein Medikament verschrieben, das den Blutfluss verbessern sollte.

Außerdem wurde bei der Blutuntersuchung festgestellt, dass mein Präeklampsie-Risiko sehr hoch sei, dieses lag bei 1:9 (vor der 36. Woche), bzw. 1:4 (nach der 36. Woche). Präeklampsie, was heißt das? Wir wussten es nicht.

Die Ärztin erklärte uns dann, dass es in manchen Fällen eben zu einer Schwangerschaftsvergiftung kommen kann, Symptome wären erhöhter Blutdruck, Eiweiß im Urin, teilweise starke Kopfschmerzen, Sehschwäche etc., und dass ich mich in solchen Fällen an den Frauenarzt oder an ein Krankenhaus wenden solle. Außerdem könnte es sein, dass unser Zwerg eben nicht gut versorgt würde im Bauch, regelmäßige Kontrollen wurden empfohlen.

Wir standen da… Und haben im Anschluss gegoogelt… Schwerer Fehler. Irgendjemand hatte einmal gesagt: “Don’t google with a Kugel”. Tja, warum habe ich nicht auf denjenigen gehört… Zu viel gelesen, zu viele Fragen…

Wie kann es sein, dass der Körper einer Frau das eigene Kind frühzeitig heraus haben möchte? Mein Körper, der eigentlich ein sicherer Hafen für das Baby sein sollte? Dass dies eigentlich nur durch die Geburt selbst behandelbar wäre? Dass dies sonst lebensgefährlich für beide wäre?

Am nächsten Tag habe ich dann noch mit meinem Frauenarzt telefoniert, der mich wieder etwas beruhigt hat. Eine Wahrscheinlichkeit ist genau das, eben eine Wahrscheinlichkeit, es kann auftreten, muss aber nicht. In derselben Woche war ich dann nochmal bei ihm, er hat erneut einen Ultraschall gemacht, auch nochmal die Versorgung bzw. den Widerstand gemessen. Dann meinte er, dies sei durch die etwas herzförmige Form meiner Gebärmutter, und dass er mich sicherheitshalber in den vorzeitigen Mutterschutz schickt. In der 15. Woche. Von jetzt auf gleich, Risikoschwangerschaft.

Wenn man eigentlich gewohnt ist, jede Woche 40+ Stunden zu arbeiten und auf einmal zu Hause sitzt, nichts zu tun hat, macht man sich natürlich Gedanken. So habe ich mich auch mit dem Thema beschäftigt, was wäre wenn unser Zwerg ein Frühchen wird. So bin ich dann auf S&F gekommen. Parallel habe ich wieder zu häkeln begonnen, für meinen Kleinen und für S&F.

Engmaschigere Kontrollen, jedes Mal mit Ultraschall, Urintest, Blutdruck messen waren die Folge. Vor jedem Termin das Zittern, ob die Versorgung passt, ob ich keine Präeklampsie entwickle.

Woche für Woche weiter zittern, wie lang mein Kleiner im Bauch bleiben darf. Im Schwangerschaftsbuch mitgelesen, was Woche für Woche passiert. Gedanken gemacht… Gedanken wie: “Wenn er heute geholt werden muss, wäre er zumindest lebensfähig.” Über Wahrscheinlichkeiten gelesen, mich über Spätfolgen informiert.

Ein Mal war mir so schwindlig, dass ich fast umgekippt wäre. Ich bin dann in ein Krankenhaus gefahren, nicht das, wo ich entbinden wollte, sondern in das nähere. Nach einem Kontrollultraschall haben sie mir gesagt, dass mein Zwerg eher klein sei für seine Woche, und ich in ein paar Tagen bei meinem Frauenarzt vorbeischauen sollte. Er hat dann wieder kontrolliert und gemessen, dann gesagt, dass er gewachsen wäre, somit alles okay wäre.

Weiter regelmäßige Kontrollen beim Frauenarzt. Alles zum Glück okay.

In der 36. Woche waren wir dann im Krankenhaus zur Anmeldung, danach noch 2x zur Akupunktur beim Frauenarzt. Beim zweiten Mal, bei 37+0, fragte er noch nach, ob sich was getan hat, ich meinte, der Schleimpfropf sei inzwischen abgegangen. Er meinte daraufhin, dass es dann wohl nicht mehr lange dauern kann.

Er hatte Recht behalten, am selben Abend sind wir um kurz vor Mitternacht ins Krankenhaus gefahren mit Blasensprung. Unser Zwerg hat sich dann noch einen Tag Zeit gelassen, aber nach der Einleitung ließ er sich dann doch überreden herauszukommen.

Er war perfekt, mit seinen 2,5 kg zwar etwas leicht, aber mit ihm war alles okay, das war das Wichtigste. Zwar hatten wir anfangs noch Stillprobleme, er war eher leicht, hatte Gelbsucht und wollte nicht wirklich trinken, hat dann zu viel abgenommen, sodass wir zufüttern mussten, aber auch das haben wir in den Griff bekommen.

Heute bin ich dankbar, dass alles gut ausgegangen ist, dass er erst in der 38. Woche gekommen ist, dass er den Zeitpunkt selbst gewählt hat (bis auf die Einleitung), ohne Schwangerschaftsvergiftung, ohne größere Probleme. Und auch dankbar dafür, dass ich dadurch auf S&F gestoßen bin und hier viele tolle Menschen kennenlernen durfte.

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