Staub ist nicht gleich Staub
Meine Nähmaschine steht wie immer auf dem Küchentisch.
Doch nicht so, wie immer, stelle ich sie bereit zum Stoffe verarbeiten. Wenn mein Blick darauf fällt, ist Staub auf ihr zu sehen, aber nicht der Staub vom Stoffe vernähen, nein, diesmal der Gemeine, der sich, wie auch immer, durch geschlossene Türen und Fenster in die Wohnung verteilt. Dieser graue, der gleich wieder da ist, sobald der Staublappen im Schrank verschwindet.
Irgendwie mag ich im Moment nicht nähen, schwinge lieber mal den Pinsel und Stift und häkel als Abwechslung Einschlagdecken oder Erinnerungen. Die Zeit rennt davon, wie ein gejagtes Reh auf der Flucht.
Je älter man wird, um so öfter empfinde ich das.
So viel ist im Kopf, was einen beschäftigen kann und nichts was wirklich Spaß macht. Gut, es gibt auch viele andere schöne Dinge, die mich aufatmen lassen. Die letzten Tage/Wochen waren irgendwie so schnell weg durch das Beziehen der Betten für Besuch, wieder abziehen und waschen, als er weg war. Bügeln erwähne ich nur am Rand, da ich dies für eine blöde Erfindung halte ?. Danach Saugen und Staubwischen, soll ja alles ordentlich sein. Behörden, Arzt-Marathon, nicht nur bei mir, auch die geliebten Haustiere.
Meine Ersatzkinder, weil die beiden Jungs schon lange außer Haus sind. Der Tag geht los mit umräumen, wegräumen, aus- und einräumen und zum Schluß sieht man keinen Unterschied oder Ergebnis, weil alles wieder im Schrank verstaut ist. Nur der Strahl der Sonne durchs Fenster glitzert durch winzig kleine aufgewirbelte Partikel. Das sieht eigentlich ganz schön aus, so silbern glänzend, fast wie feiner Schnee?. Doch legt sich dieses langsam auf der Einrichtung ab, heißt es wieder Saugen und Staubwischen.
Hmm…. Wer kennt das nicht, den ganzen Tag unterwegs und nichts zu sehen, außer der verstaubten Nähmaschine?.
Marlen