Ein Zeichen …

Ich sitze hier in diesem Zimmer. Trotz der ganzen Mühe von den Stationsschwestern ist das Zimmer irgendwie kühl. All die Geräusche. All die Kästen, in denen die ganzen, kleinen Würmchen drin liegen.

Und der Blick aus dem Fenster…alles ist grau in grau.

Mit diesem Gedanken und mit meiner Hand durch das kleine Loch, wodurch ich deine Hand etwas berühren kann, schlafe ich für einen Augenblick ein.

Ganz plötzlich durchzuckt es meinen ganzen Körper. Die Ärzte meinten die letzten Tage, dass es sehr schlecht um dich stehen würde. Du wärst viel zu schwach, um je eigenständig leben zu können. Doch ganz plötzlich zuckt es durch meinen ganzen Körper. Ich sehe, wie einige Ärzte und Schwestern um mich herum stehen. Eigentlich sogar um dich. Sie kontrollieren verschiedene Werte, überprüfen Kurven und sehen dich und mich ganz verwundert an.

Ich gucke wie ferngesteuert an allen vorbei. In weiter Ferne sehe ich das Fenster, wo es die letzten Tage nur grau in grau zeigte. Und ganz plötzlich sehe ich, wie die Sonne sich durchkämpft.

Und fast gleichzeitig höre ich die Chefärztin sagen, dass du dich so gut gemacht hast und doch eine relativ große Chance hast, in wenigen Wochen mit nach Hause zu kommen. Ich kann nicht anders, als weiterhin aus dem Fenster zu schauen.

Seit Tagen, seit Wochen, war alles grau in grau und nass. Und heute…an diesem wundervollen Tag brechen Sonnenstrahlen durch die dichte Wolkendecke. Zufall? Nein, das kann und mag ich nicht glauben. Ich sehe es als Zeichen.

Und während ich deine Fingerchen streichle, die Ärzte den Raum verlassen, kann ich es kaum erwarten, deinen Papa anzurufen. Wir sind und bleiben eine starke Familie. Wir zu dritt – für immer.

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