Und schon wieder ertappe ich mich.
Ich schaue dieses Paar Söckchen an.
Winzig klein.
Du hast sie getragen.
Nicht lange.
Nicht oft.
Nur einen Tag lang.
Der Tag, an dem du mich zu einem verdammt stolzen Vater gemacht hast. Alle sagten, du schaffst es nicht. Deine Mama hatte diese Panik in den Augen. Ich versprach ihr, du seist so stark, du bist eine Kämpfernatur. Wenn du es nicht schaffst, wer dann!?
Und ich hatte Recht. Entgegen aller Vernunft. Aller Mächte. Du kamst viel zu früh, doch du hast gelebt.
Es waren alle so unfassbar glücklich und auf einmal ganz unerschrocken. Du warst ein Wunder. Doch als alle anderen mir glaubten, dir glaubten, verlor ich dieses Gefühl. Ich spürte, wie ich innerlich verstummt bin. Als hätte ich es geahnt.
Es waren wenige Stunden und doch so viele.
Kein ganzer Tag, den du uns geschenkt hast als Familie.
Dann ging es ganz schnell. So friedlich, mit einem zauberhaften Lächeln und den kleinen Finger von mir fest umklammert, liegend auf der Brust deiner Mama – gingst du von uns. Einfach so. Es zerbrach mich. Es zerbrach sie. Es zerbrach uns.
Dieses bisschen Wolle, behüte ich wie mein Leben.