„Kommst du noch mit? Wir gehen noch etwas trinken nach der Arbeit.“
Nein, ich habe keine Lust, mit meinen Kollegen etwas trinken zu gehen.
Viel lieber möchte ich nach Hause. Meine Frau in den Arm nehmen. Mit ihr gemeinsam weinen. Der Schmerz sitzt noch so tief.
Ich hatte so viele Pläne für dich, mein Kind. Ich wollte dir helfen, deine ersten Schritte zu machen. Ich war gespannt auf das erste Wort, das du sprichst. Was wäre es wohl gewesen? Mama? Papa?
All die Dinge, die mein Vater mit mir gemacht hat, als ich klein war, wollte ich auch mit dir erleben. Das Radfahren lernen. Fußball spielen. Eine Kissenschlacht machen. Deine Mama in den Wahnsinn treiben mit unseren Blödeleien.
Nichts davon kann ich jetzt mit dir tun. Denn du bist vorausgegangen. Du wurdest als kleiner Stern geboren und wir durften dich nur ganz kurz im Arm halten. Du warst so perfekt. Du hättest nur noch ein bisschen Zeit gebraucht.
Nichts von all den tollen Dingen kann ich jemals mit dir tun. Was mir bleibt, ist die Trauer um mein Kind. Der Gang zum Grab. Die Erinnerungen an dich.
Nein, ich möchte nichts trinken gehen mit meinen Kollegen. Sie verstehen nicht, dass ich trauere. Sie verstehen nicht, dass ich kein „neues Kind machen“ möchte. In ihren Augen muss ich stark sein. Ein Indianer kennt keinen Schmerz. Ein Mann muss darüber stehen.
Wie ist es bei euch Sternenpapas da draußen? Wie geht ihr mit eurer Trauer um? Habt ihr jemanden, dem ihr euch anvertrauen könnt und der eure Trauer versteht?