Sekundenglück – wird Minutenglück und irgendwann vielleicht auch wieder mehr …
Es ist ein schöner, entspannter Abend. Einige enge Freunde sind zu Besuch. Da sitzt man nun am gedeckten Tisch, isst und unterhält sich. Ja und es wird auch gelacht. Alle lachen hin und wieder. Ich sitze da und höre, wie ich mitlache.
Doch ich selbst merke, dass dies nicht echt ist.
Ich lache und habe ein schlechtes Gewissen, denke dabei an dich, mein Sternenkind, und mir wird flau im Magen.
Darf ich glücklich sein?
Ja, es ist schon einige Wochen, Monate her.
Doch darf Glück wieder eine Rolle in meinem Leben spielen?
Ja!
Ich weiß es und doch kann ich dieses Gefühl kaum beeinflussen. Versuche es zu unterdrücken, sodass das Glück wieder Oberhand gewinnt. Doch es klappt so gut wie nie. Aber ich versuche es. Denn auch mit einem Lachen im Herzen, kann ich dich noch genauso sehr lieben und vermissen, wie am ersten Tag ohne dich.
Auch mein Bauchgefühl wird das eines Tages wieder verstehen. Dennoch merke ich immer wieder in jedem einzelnen Gespräch, wie meine Gedanken fortschweifen. Ich sitze mittendrin und doch bin ich nicht da. Oft werde ich dann von jemandem angestupst. Von jemandem, der es gut meint, damit es nicht alle gleich immer so mitbekommen.
Doch andere Male merke ich auch, wie ich “zurück” komme an den Tisch und mich alle etwas merkwürdig anschauen. Sie erzählen ganz normal weiter und doch sehe ich den Schmerz in ihren Augen. Als ob es ihnen leid tut, dass es mir so geht. Dass ich nicht mehr die unbeschwerte Frau von “vorher” bin. Und gleichzeitig sehe ich aber auch Verständnis. Denn sie sind und bleiben einfach die engsten Freunde. Solche Freunde, die man sich selbst als “Familie” auswählt.
Meine Gedanken sind dann wieder beim Gespräch. Am Tisch. Doch du wirst immer ein Teil davon sein. Manchmal eben sehr offensichtlich für andere, wenn mein Blick abschweift und mein Gehör nicht im Gespräch ist. Und manchmal eben im Unterbewusstsein.
Du, mein Sternenkind, wirst immer bei mir bleiben. Auch wenn das Glück mich wieder findet, wirst du vielleicht die Hand vom Glück nehmen und gemeinsam in mir einen Platz finden. In meinem Herzen, in meiner Seele, in meinem Verstand. Und dann wirst du auch glücklich sein, weil deine Eltern es auch wieder sein können.