Ich hatte Angst!

Dieses Gefühl „Von-niemandem-verstanden-werden“ schnürt einem den Atem ab.

Völlig machtlos sitzt man dort, umgeben von Monitoren, Kabeln und Schläuchen. Alles piept. Was tut man mit all den Ängsten und Sorgen, die man hat? Man betet Tag und Nacht um das Leben seines Kindes.

Die Ängste fressen einen regelrecht auf. Nichts tun zu können, einfach machtlos zu sein. Noch viel schlimmer, als die Situation vor einem Inkubator zu sitzen und um das Leben seines Kindes zu bangen, ist das Unverständnis, das aus dem eigenen Umfeld kommen kann. Sei es Familie oder Freunde. Ein großer Teil kann nicht nachvollziehen, warum man sich zurückzieht, es einen so sehr verändert. Es wird nicht verstanden, warum man die meiste Zeit des Tages im Krankenhaus verbringt, nur um mal ein wenig das Gefühl von „Familie“ zu bekommen.

Für Frühcheneltern ist es das Größte, wenn der kleine Schatz zum ersten mal zum Kuscheln seine so wichtige „Höhle“ verlässt. Und auch diese Momente sind zeitlich begrenzt. Man kann sein Kind nicht, wie selbstverständlich, auf den Arm nehmen, küssen und knuddeln. Nein, man muss sich vorher komplett vermummen, einen Kittel anziehen, beim Wickeln Handschuhe tragen, sein Kind mit einer 10 ml Spritze füttern, da das kleine Wesen über eine Sonde ernährt wird. All dies zu verarbeiten dauert… und letztendlich wird man diese Angst niemals vergessen. Mit der Zeit verblassen viele der erlebten Dinge, aber vergessen kann man es nie.

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