„Zwar darf ein Mann heute der liebevolle Kümmerer sein, der auch seine sanften Seiten ausleben kann, aber es bleibt noch immer bei einem der gefühlt größten Tabus, die es seit jeher für Männer gegeben hat: Ein Mann darf nicht weinen. Jedenfalls nicht öffentlich, nicht vor anderen. Denn das gilt noch immer als eine unverzeihlich große Schwäche – zumindest in der Wahrnehmung der Männer selbst. Auch heute noch, allen Veränderungen der Geschlechterbilder zum Trotz.
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Dieses allgemeine Männerbild, die Erwartungen, die Männer selbst an sich stellen, und auch die, die sie seitens anderer wahrnehmen, erhöhen die Irritationen enorm, wenn es um den Verlust eines geliebten Menschen geht.“
aus dem Buch: Männer trauern anders, Thomas Achenbach