Eigentlich sollte ich ja was Lustiges aus unserer Gruppe berichten, aber so als ersten Blog-Beitrag aus meiner bescheidenen Hand mag ich jetzt doch einmal was ganz Anderes thematisieren: Mitgefühl.
Nein, nicht “mit Gefühl”, sondern schon so zusammen geschrieben wie “Rücksichtnahme”. Das Scrollen durch die Gruppe heute und auch gestern haben mir mal wieder gezeigt, wie unterschiedlich wir Menschen sind.
Seit ich selbst Kinder habe, bin ich zum Beispiel sehr emotional geworden, was Kinder und Nachwuchs im Allgemeinen angeht. Ich schalte konsequent bei schlechten Nachrichten zu diesem Thema weg, da ich nicht mehr mit der Grausamkeit unserer Mitmenschen klar komme. Es macht mich traurig, wenn es als unhöflich gilt, jemandem zu sagen, wie furchtbar sie in dem neuen Kleid aussieht. Sie hat ja schließlich versucht, etwas aus sich zu machen. Aber einer frisch… (OMG, ich hätt´ fast frisch gebackenen geschrieben *schüttel*) aber einer Sternenmutter zu sagen, dass “sie sich doch nicht so haben soll, sie wäre ja noch jung und könnte es nochmal versuchen”, das ist in Ordnung?
Tut mir leid, wenn ich es jetzt mal so offen schreibe: Möge euch der Blitz beim Scheißen treffen!!
Auch diese Frau hat etwas versucht: Ihren Traum von einem Kind wahr zu machen.
Verlässt ein Großelternteil die Familie gen Himmel, wird Beileid bekundet usw. Warum ist es noch immer Gang und Gäbe, den Verlust eines Kindes als unwichtig abzutun?
Ich hoffe, die Arbeit unseres Vereines kann einen Teil dazu beitragen, die Gesellschaft zu verändern. Durch Aufklärung, durch Erfahrungsaustausch und dadurch, die Betroffenen aus ihrem Maulkorb zu befreien, so dass sie sich trauen, den Verlust zu verarbeiten und zu leben. Für ein Recht auf Trauer. Für Aufklärung über die Rechte der Eltern.
DAFÜR spende ich gerne meine Zeit und meine Kraft. Denn in unserer “modernen” Gesellschaft kann es nicht sein, dass wir über Freilandhaltung diskutieren (nix gegen freilaufende Hühner), aber (Verwandte) den Müttern verbieten, von ihren Sternchen zu erzählen.
Und es ist so schön zu lesen, dass Mitglieder unseres Förderkreises eben auch dieses Mitgefühl von Mitmenschen erleben durften, sei es durch Taten, Gesten oder auch nur ein gemeinsames Schweigen. Die Geschichten, die da erzählt werden, bringen mich schon wieder zum Heulen und geben mir ein wenig Hoffnung für die Zukunft zurück.
Da ich allerdings gleich noch Handarbeiten machen möchte, hab ich auch nicht viel dort gelesen, sonst heule ich wieder so sehr, dass ich mir ständig in den Finger steche.
Just my 2 Cent,
Anja.
Ein Gedanke zu “Dafür spende ich meine Zeit und Kraft”
Jedes einzelne Sternchen, was über die Regenbogenbrücke geht ist eins zuviel. Liebe Sternchenmamas und Sternchenpapas redet über eure Sternchen!