Was bedeutet die Weihnachtszeit, die wunderbar und schön duftende, für ein ungewollt kinderloses Paar? Für ein Paar, welches nun in einer Kinderwunschklinik sitzt, statt mit den Kindern Plätzchen zu backen? Diese Zeit war meine größte Aufgabe. Die Zeit, in der ich innerhalb kürzester Zeit so viel lernen musste. Anderen ihr Glück zu gönnen. Andere anzulächeln. Die Zeit und jeden Tag irgendwie zu genießen. Denn neben dieser großen Herausforderung war eins klar: Das Loch, in das ich fallen könnte, machte mir Angst. Mein Mann und ich gaben uns redlich Mühe, die ach so ohdufröhliche Adventszeit zu genießen, dieses Gewimmel voll mit Geschenken bepackten Eltern zu ertragen. Denn wir hatten den Wunsch. Den Wunsch, glücklich zu sein. Sicherlich kann man auch ohne Kinder glücklich werden. Aber wenn man den Wunsch hat, dann ist er da. Gaaaaanz tief im Kopf verankert. Dieses Vermissen des eigentlichen Glücks, während einem die Adventszeit täglich in abertausenden Facetten zeigt: „Du bist keine Mama, nänänänänä“, ist der glöckchenklingende ohdufröhlichesingende Horror. Ich habe es geschafft, diese Zeit zu überstehen. Freunde, die ein ähnliches Schicksal teilten, wurden zu den engsten Verbündeten. Gemeinsam gestalteten wir unser Weihnachten. Mit Glühwein-Bowle und leckerem Essen. Und sogar mit Geschenken, aber ohne dieses ganze Weihnachten mit „kinderleuchtenden Augen“, welches man mir immer nur unter die Nase rieb. „Weihnachten mit Kindern ist das Schönste, oder?“ Denn wer könnte es erahnen, am Ende geht es um viel, viel mehr …