Danke, dass ihr uns die Möglichkeit gebt, so offen über dieses Thema zu schreiben.
Meine Schwangerschaft verlief problemlos, bis ich am 27.03.2017 mit einem vorzeitigen Blasensprung ins Krankenhaus gefahren bin. Ich wurde um 16:30 Uhr eingeleitet. Der Tag verging ohne besondere Vorkommnisse.
Am nächsten Tag fingen die Wehen gegen 13:00 Uhr an. Ich bekam einen Schmerztropf, dann Lachgas & danach eine PDA. Nichts half so wirklich. CTG war unauffällig. Alles sah nach einer ganz normalen Geburt aus. Um 18:55 Uhr wurde der kleine Liam geboren. Ich merkte, wie er mich trat. Mein Mann schnitt die Nabelschnur durch. Nun ging es ganz schnell… die Hebamme rannte mit ihm raus und die Ärzte kamen angerannt.
Ich lag da und rief nur “Mein Kind schreit nicht!”. Ich bekam nur die Antwort ” Das kann schon mal sein, das ist nicht so schlimm”.
Lange 5 Minuten warten.
Eine Ärztin kam zu uns und teilte uns mit, dass unser Sohn wiederbelebt wird und die Chancen sehr schlecht stehen. Nach 30 Minuten Reanimation hatten sie ihn wiederbelebt. Er wurde mit 100% Sauerstoff beatmet. Ich hatte ihn vorher nicht einmal sehen können.
Während sich die Ärzte um ihn kümmerten, wurden wir schon von Seelsorgern darauf vorbereitet, dass er die Nacht nicht überstehen würde. Es war der Horror!
Nach 2 Stunden des Wartens durften wir endlich zu ihm. Am selben Abend starb er um 23:28 Uhr in meinen Armen. Bei meinem Liam wurde das Potter Syndrom festgestellt. Er lebte nur durch die Versorgung der Nabelschnur. Seine Überlebenschancen waren Null.
Kleiner Engel, wir lieben dich!